Was etwas wirklich wert ist, merkt man oft erst, wenn es nicht mehr da ist. Das gilt im positiven wie auch im negativen Sinne. Wenn Dinge wie Konsum, Schnelllebigkeit und Fremdbestimmung den Alltag nicht mehr prägen, kommt man erst an den Kern der Dinge. Unserer Nachbar Dänemark eignet sich ganz hervorragend dazu, den nie enden wollenden Ablenkungen zu entkommen und Klarheit zu gewinnen. Das Ende der Unendlichkeit befindet sich in Vejers Strand. Dort wo das Meer auf das Land trifft konzentrieren sich Lebensweisen und Natur aufs Wesentliche. Natürlich gibt es hier jede Menge Ferienhäuser, wir aber wollen raus aus der Box, im Freien leben, unsere Komfortzone vergrößern. Und so haben wir uns nach Vejers Strand Camping verirrt, vielleicht einem der natürlichsten und schönsten Campingplätzen in ganz Dänemark, und noch einige der besten Mountainbiketage des Jahres erlebt.
Die Region Syddanmark beginnt direkt hinter der Grenze bei Flensburg, bis nach Vejers Strand sind es dann keine zwei Stunden mehr. Das dänische Lebensgefühl nimmt einen sofort in Beschlag, gemütliches Dahincruisen auf der Autobahn, endlos scheinende Landschaften mit Luft und Raum.
In Vejers Strand angekommen finden wir vor allem Himmel, Strand und Meer - drei Elemente, einfach, kraftvoll, natürlich. Hier prallen sie in seltener Klarheit aufeinander, sind immer präsent, bei jedem Wetter, zu jeder Tageszeit. Direkt dahinter, in den Dünen, liegt Vejers Strand Camping, etwas außerhalb des kleinen Ortes. Vejers Strand hat trotz geringer Größe einiges zu bieten, es gibt Restaurants, Geschäfte, einen großen Abenteuerspielplatz und sogar eine Bonbonfabrik. Nach Blåvand, einem der ältesten und beliebtesten Ferienorte in Dänemark, sind es nur 10 Minuten mit dem Auto. Dort finden Urlauber einen Zoo, ein großes Badeland, einen Indoorspielplatz, sowie weitere interessante Einkaufsmöglichkeiten. Die Landspitze „Blåvands Huk“ bildet den westlichsten Punkt Jütlands, dem dänischen Festland. Von hier aus kommt man auch direkt am Wasser entlang nach Vejers Strand zurück, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd. Vejers Strand Camping geizt nicht mit Naturerlebnis. Labyrinthartig liegt der Platz tatsächlich mitten in den Dünen, man kann sich in Senken verstecken, oder auf Hügel klettern. Camping on the wild side. Gäbe es nicht die Sanitärgebäude mit Küche, Stromanschlüsse, Grillplatz und Spielplatz, könnte man meinen, man befinde sich in wildem Terrain. Diese Romantik ist bestimmt eine der Stärken von Vejers Strand, zurück zum einfachen, naturverbundenen Leben in unvergleichlicher Kulisse. Der Morgen beginnt für uns mit einem Blick aufs Meer. Es ist nur ein kurzer Fußweg durch die Dünen bis an den riesigen Sandstrand. Ein großer Strandabschnitt ist für PKW freigegeben, der sehr kompakte Untergrund macht es möglich. Selbst das Befahren mit dem Wohnmobil stellt in der Regel kein Problem dar. |
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So klar und reduziert Dänemark erscheint, es gibt hier richtig viel zu machen. Wir sind zum Radfahren her gekommen, na klar, was denn sonst. Am knüppelharten Strand kann man kilometerlang fahren, wo gibt es das schon? Wir wollen aber außerdem die hervorragenden Mountainbiketrails auskosten, die uns am nächsten gelegenen befinden sich zwischen Vejers Strand und Blåvand in der Bordrup Klitplantage.
Vom Campingplatz aus sind es rund sechs Kilometer quer durch die Kallesmærsk Hede, eine Dünenlandschaft mit teilweise sandigen Boden. Über die offene Fläche sind wir schnell am Parkplatz angekommen, hier starten alle Strecken. Der Trailpark in Blåvand ist ein typischer Vertreter der MTB-Parkkultur in Dänemark. Kostenlos und eigens für Mountainbiker und Crosser angelegt, bestens ausgeschildert und gepflegt, zudem in eine tolle Dünenlandschaft eingebettet. Wir sind mit Steen, Local, Trailkenner und Campingplatzbesitzer verabredet, ein Garant für gute Laune spaßige Mountainbikerunden. Die Strecke ist staubtrocken und griffig. Bei Regen saugt der sandige Boden das Wasser auf wie ein Schwamm, ein großer Vorteil, auch bei semioptimalen Wetterbedingungen kann man hier immer noch richtig gut fahren. Zum Warmwerden nehmen wir die blaue, mittelschwere Route, Kurve schlängelt sich an Kurve und man merkt sofort, dass sich hier jemand über jeden Trailmeter Gedanken gemacht hat. Es passt einfach, jeder Anlieger, jeder Anstieg, jede Abfahrt macht Sinn. Teilweise sind die Uphills auf der schwarzen Route ziemlich knackig und verlangen überdurchschnittliche Fahrtechnik. Es ist aber nie ein Problem sich an die Herausforderungen heran zu tasten, absteigen ist jederzeit machbar. Das ständige Links und Rechts und Auf und Ab erfordert höchste Konzentration, entspanntes Laufenlassen ist nur auf der grünen, der leichtesten Route möglich. Diese ist ideal für Einsteiger oder Crosser, auch für Kinder ist sie bestens geeignet. Kurze Abstecher auf die blaue, anspruchsvollere Strecke, sind an vielen Stellen Möglich, so kann man seine Skills nach und nach pushen. |
Top gepflegte Trails, die stundenlangen Fahrspaß bringen: Blavand ist ein Juwel für Mountainbiker |
Es ist sehr einfach in Blavand, Spaß zu haben, egal ob mit oder ohne Motor, und sehr einfach, sich zu verausgaben. Das Profil zwängt einem ein gnadenloses Intervalltraining auf, man kann richtig gut powern.
Wir fahren hoch auf einen Berg, die Landschaft ist traumhaft schön, sowas könnte man sich gar nicht ausdenken. Von oben aus kann man bis nach Vejers Strand sehen, das Meer rauscht im Hintergrund. Die Kombinationsmöglichkeiten im Trailpark sind gigantisch, ohne weiteres ist es möglich, zwei, drei Stunden zu fahren, ohne dass Langeweile aufkommt. Das ist insbesondere deshalb bemerkenswert, da das Waldstück, in dem sich die MTB-Strecke befindet, an seiner größten Ausdehnung noch nicht einmal zwei Kilometer breit ist. Es ist wirklich beeindruckend was die Skandinavier entlang der gesamten Küste auf die Beine gestellt haben, und lässt daneben die Situation für Mountainbiker in Deutschlands Wäldern in ziemlich schlechtem Licht dastehen. Zum Glück haben wir es bis nach Blåvand nicht weit, aber selbst weitere Anfahrten als die unsrige lohnen definitiv. |
Bis die Sonne untergeht auf dem Spielplatz toben. So lieben wir das. |
Nach der Tour verabschieden wir uns von Steen, und müssen uns fast schon beeilen, denn wir wollen auf keinen Fall den Sonnenuntergang über dem Meer zu verpassen. Das Wohnmobile parkt in der ersten Reihe, gut können wir den Offshore-Windpark am Horns Rev erkennen. Die lang gestreckte Sandbank war einst der Albtraum der Seefahrer, viele Schiffe liefen hier auf Grund, dann kam das Rettungsboot der Rettungsstation Vejers zum Einsatz. Der alte Holzkahn ist heute im Museum Tirpiz ausgestellt, dort nimmt er die Besucher mit auf eine Reise in die Geschichte der Westküste.
Heute ist die Nordsee relativ ruhig, Klarheit und Einfachheit prägen die Szenerie. Der rote Ball versinkt am Horizont im Meer, die Natur übernimmt die Regie, ein visuelle Spektakel mit perfekter Inszenierung. Es ist genau dieser Minimalismus der begeistert und neue Türen öffnet. In Vejers Strand kommt das wirklich Wichtige zu Vorschein, ein Gefühl, dem man sich nicht entziehen kann, und das bleibt. |
Mehr Natur geht kaum: Vejers Strand Camping |
Infos:
VEJERS STRAND CAMPING
Vejers Sydstrand 3
DK 6853 Vejers Strand
Tel.: +45 75 27 70 50
E-Mail: info@vejersstrandcamping.dk
www.vejersstrandcamping.de
VEJERS STRAND CAMPING
Vejers Sydstrand 3
DK 6853 Vejers Strand
Tel.: +45 75 27 70 50
E-Mail: info@vejersstrandcamping.dk
www.vejersstrandcamping.de